Tansania? Ist das nicht das Spiegelbild seines nördlichen Nachbarn Kenia? Mitnichten! Ohne Frage: Kenia und Tansania sind sich recht ähnlich, immerhin teilen sie sich eine Grenze und sprechen die gleiche Sprache. Worin sie sich dennoch unterscheiden, habe ich in sieben Kategorien zusammengefasst. Tansania oder Kenia – Wohin geht es für dich in Ostafrika?
Inhalt
PS: Wenn du dich nicht zwischen Kenia und Tansania entscheiden kannst oder willst, könnte diese Kombireise interessant für dich sein: Eine 18-tägige Safari durch Kenia und Tansania mit Sansibar.
1. Anreise nach Kenia und Tansania
Seit Jahrzehnten ist Kenia ein beliebtes Reiseziel, das spiegelt sich auch im Flugangebot wider. 2019 begrüßte das Land knapp zwei Millionen Touristen. Von Deutschland dauert die Anreise nach Kenia circa acht Stunden – non-stop ab Frankfurt. Der internationale Flughafen von Mombasa (MBA) eignet sich als Einflugschneise für Strandaufenthalte und Kurzsafaris in den Tsavo und zum Amboseli Nationalpark. Für längere Safaris, Städtetrips oder Bergtouren ist vor allem der Jomo Kenyatta International Airport in Nairobi (NBO) der ideale Startpunkt.
Welche Airlines fliegen von Deutschland nach Kenia?
- Lufthansa: Direktflüge nach Nairobi über Frankfurt.
- Condor: Direktflüge nach Mombasa über Frankfurt.
- Eurowings Discover: Direktflug nach Nairobi und Mombasa über Frankfurt.
- Brussels Airlines: Flüge nach Nairobi über Brüssel.
- Kenya Airways: Flüge nach Nairobi über Amsterdam (Codeshare mit KLM).
- KLM: Flüge nach Nairobi über Amsterdam.
- Turkish Airlines: Flüge nach Nairobi über Istanbul.
- Air France: Flüge nach Nairobi über Paris.
- Qatar Airways: Flüge nach Nairobi über Doha.
- Ethiopian Airlines: Flüge nach Nairobi über Addis Abeba.
Urlaub in Tansania hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. 2019 besuchten knapp 1,53 Millionen Touristen das Land. Zum Vergleich: 2010 waren es noch weniger als eine Million Touristen. Direktflüge von Deutschland sind immer noch schwer zu finden. Condor bietet derzeit den einzigen Direktflug nach Sansibar an. Für eine Reise zu den Parks des Northern Circuit, wie Serengeti und Tarangire, eignet sich der Flughafen Kilimanjaro (JRO) bei Arusha. Viele internationale Fluglinien bieten über ihr nationales Drehkreuz Flüge nach Kilimanjaro und Sansibar an. Gleiches gilt für Flüge in die Wirtschaftsmetropole Dar es Salaam, Ausgangspunkt für Strandaufenthalte und Southern Circuit Safaris durch den Ruaha und Nyerere Nationalpark. Ein Flug nach Tansania dauert circa elf Stunden ab Frankfurt mit Zwischenstopp in Mombasa.
Welche Fluggesellschaften bieten Flüge nach Tansania an?
- Lufthansa: Direktflüge von Frankfurt nach Kilimanjaro und Sansibar an.
- Condor: Durchgangsflüge von Frankfurt via Mombasa nach Sansibar.
- Eurowings Discover: Durchgangsflüge von Frankfurt via Mombasa nach Sansibar.
- Turkish Airlines: Flüge über Istanbul nach Kilimanjaro und Dar es Salaam sowie Sansibar (Durchgangsflug via Kilimanjaro).
- Ethiopian Airlines: Flüge über Addis Abeba nach Dar es Salaam, Kilimanjaro und Sansibar.
- Qatar Airways: Flüge über Doha nach Kilimanjaro und Sansibar sowie Dar es Salaam (Durchgangsflug via Kilimanjaro).
- KLM: Flüge über Amsterdam nach Kilimanjaro, Dar es Salaam und Sansibar.
2. Tiere und Nationalparks in Kenia und Tansania
Ziemlich gleich und doch ganz anders: Kenia und Tansania könnten füreinander als Film-Double einspringen, zumindest auf den ersten Blick. Die Nationalparks beider Länder prägen Trockensavanne und Gebirgszüge. Bei genauerem Hinsehen finden sich dann doch reichlich Unterschiede.
Tansania: Garten Eden Afrikas
- Tansania ist Ostafrikas größtes Land, womit sich Safaris durch die nördlichen und südlichen Nationalparks des Landes nur per Flugzeug kombinieren lassen.
- Heimat der UNESCO-Weltnaturerbe Kilimanjaro, dem höchsten Berg Afrikas, sowie des Serengeti-Nationalparks und des Ngorongoro-Kraters. Allerdings kann es in den Hauptreisezeiten dort sehr voll werden.
- Für Pirschfahrten nutzen Safari-Anbieter vorrangig 4×4 Landcruiser oder Landrover mit Hubdach
- Große Tierwanderung in der Serengeti: in der Ndutu-Region (Dezember bis Mai), Serengeti Western Corridor (Mai bis Juli), Nord-Serengeti und Lobo-Gebiet (Oktober bis November)
Kenia: Geburtsort der Safari
- Kenia hat auf der internationalen Bühne viel getan, um sich zu vermarkten. Resultat: mehr Flüge, mehr Unterkunftsarten und mehr Reisende
- Der überfüllteste Ort einer Wildnis-Safari ist der Mara-Fluss, während der Überquerung der großen Tiermigration von Gnus, Zebras und Gazellen.
- in Kenia sind sowohl Minibusse als auch Safari-Trucks für Pirschfahrten im Einsatz, wobei auf bis zu 12-Personen ausgelegte Minibus aufgrund des Preisvorteils sehr beliebt ist. Die Landcruiser Safari-Trucks bieten dafür etwas mehr Komfort, da sie speziell für unebenes Terrain gebaut sind.
- die große Tiermigration macht von August bis Oktober Zwischenstopp in der Maasai Mara, die mit der Serengeti in Tansania ein gemeinsames Ökosystem bildet
- den berühmten Blick von Elefantenherden vor dem Kilimanjaro gibt es im Amboseli Nationalpark
- Löwen, Zebras und Giraffen vor Wolkenkratzern: dieses Motiv schießt du im Nairobi Nationalpark, Kenias ältestem Park
3. Lebensart in Kenia und Tansania
Gastfreundlich, lebensfroh und respektvoll, diese drei Eigenschaften beschreiben die Menschen in Kenia. Die meisten von ihnen sprechen Englisch, was damit zusammenhängt, dass sie es schon von klein auf in der Schule lernen. Ihre Wochenenden verbringen die Kenianer am liebsten unter Menschen, zum Beispiel auf Hochzeiten oder beim Gottesdienst. Und die Stadtjugend? Findest du wie überall auf der Welt in den besten Bars und Clubs.
Tansanier legen viel wert auf Höflichkeit. Grüße und Smalltalk sind wichtige Eisbrecher. Merke dir daher: Direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, schickt sich nicht. Die tansanische Gesellschaft ist sehr hierarchisch und schon die Kleinsten lernen die Ältesten durch ein respektvolles “Shikamoo” zu begrüßen. In den Städten und touristischen Gebieten ist Englisch weit verbreitet. Je entlegener das Reiseziel, desto weniger Englisch sprechen die Menschen. Es empfiehlt sich ein paar Floskeln Suaheli im Vorfeld der Reise zu lernen.
4. Pulsierende Metropolen: Wer hat die Nase vorn, Kenia oder Tansania?
Feiern und Urlaub sind für dich untrennbar. Ein mehrtägiger Aufenthalt in Kenias oder Tansanias Metropolen gehört für dich unbedingt in den Reiseverlauf. Doch in welchem der beiden Länder kommt dein innerer Partylöwe mehr auf seine Kosten? Eine unausgesprochene Wahrheit vorab: Die Menschen in Ostafrika feiern überall gern.
Wo lässt es sich besser feiern in Nairobi oder Dar es Salaam?
Die Party beginnt in Nairobi mittwochs und dauert bis Sonntagabend. Für jeden Musikgeschmack bietet die Stadt den passenden Ort. In den Clubs mischen sich Funk mit Rock und Hip-Hop mit kongolesischer Rumba. Von Highend-Nachtclub bis zu gemütlicher Kneipe, Nairobi erfüllt alle Nachtschwärmer-Wünsche. Kein Wunder also, dass sich die Metropole mit Ugandas Hauptstadt Kampala, um den Titel beste Partystadt Ostafrikas streitet.
Das Nachtleben in Dar es Salaam am Indischen Ozean hat in den letzten Jahren ordentlich an Beats und Bits zugelegt. Auch in Tansania wissen die Clubbetreiber, wie eine Partynacht auszusehen hat und häufig endet diese erst im Morgengrauen. Vielerorts spielen Live-Bands und der Sound der Stadt, Bongo-Flava tönt aus den Boxen. Die ein oder andere Event-Location befindet sich direkt am Strand unter freiem Himmel und macht das Party-Feeling rund.
5. Badeurlaub in Kenia oder Tansania?
Für einen Strandurlaub in Ostafrika muss es nicht immer das Inselparadies Sansibar sein. Wer es etwas abgeschiedener mag, wird entlang der Swahili Coast genauso fündig. Vor allem die tansanische Festlandküste ist touristisch wenig erschlossen und gilt als Geheimtipp am Indischen Ozean.
Die schönsten Strände in Kenia
- Diani Beach: Südlich von Mombasa liegt Kenias bekanntester Sandstrand
- Kilifi: Nördlich der Stadt Kilifi befindet sich Bofa Beach, einer der schönsten Strände Kenias
- Watamu: Eine Mischung aus kleinen Buchten, weißen Sandstränden und Mangrovenwäldern. Der Marineschutzpark lädt zum Schnorcheln, Tauchen und Paddeln ein
- Auf der Insel Lamu sind die Strände einsam und friedlich
- Malindi ist neben Mombasa die größte Stadt an Kenias Küste. Entlang ihr befinden sich knapp 10 Kilometer weißer Sandstrand. Die 200.000 Einwohner-Stadt bietet daneben Cafés und Einkaufsmöglichkeiten
Die schönsten Strände in Tansania
- Ushongo Beach: Menschenleerer Naturstrand südlich der Küstenstadt Pangani auf dem tansanischen Festland
- Kilwa Beach liegt auf halber Strecke zwischen Dar es Salaam und Lindi. Unter den Tansaniern wird er gern als der Strand der Strände bezeichnet.
- Kipepeo Beach ist Dar es Salaams schönster Strand. Die kleinen Strandresorts laden zum Ausspannen ein.
- Nungwi und Kendwa Beach auf Sansibar: Die beiden Strände im Norden zählen zu den schönsten der Insel.
- Mafia Island: Geschützte Inselgruppe südlich von Dar es Salaam. Paradies für Schnorchler und Taucher
- Pemba Island: Grüne Dschungelinsel mit flachabfallenden Stränden, ideal zum Sonnenbaden und ruhiger als die beliebte Schwesterninsel Sansibar
6. Essen in Kenia und Tansania
Die kenianische als auch die tansanische Küche ist reich an orientalischen Einflüssen. Das spiegelt sich vor allem in den Gewürzen und Kräutern wider. Beim Lesen der örtlichen Speisekarten gibt es viele Übereinstimmungen. So ist Nyama Choma eine beliebte Grilltradition in Tansania und Kenia. Als Snack zwischendurch mögen Kenianer als auch Tansanier Samosas (gefüllte Teigtaschen) und Chipsi Mayai (Pommes-Ei-Omlett). Daneben hat jedes Land seine ganz eigenen Lieblingsgerichte.
Beliebte Gerichte in Tansania
- Zanzibar pizza: Street Food aus Stone Town, das wenig gemeinsam hat, mit der italienischen Pizza. Es ist ein Teiggericht aus verschiedenen Füllungen, wie Meeresfrüchten, Gemüse oder Rinderhack. Die Ränder werden umwickelt und die Kreation wird goldbraun gebraten.
- Mchemsho ist ein Gericht in Nordtansania aus verschiedenen Zutaten, wie Kartoffeln, Kochbananen, Bohnen, Karotten und Gewürzen. Das Essen wird häufig mit Rind oder Fisch kombiniert.
- Mchicha wird gern als tansanischer Spinat bezeichnet und ist Beilage von vielen Gerichten. Gekocht wird das grüne Blattgemüse mit Tomaten, Zwiebeln und Karotten, wahlweise auch mit Kokosmilch und Erdnussbutter.
- Supu ya ndizi ist eine tansanische Kochbananensuppe, die die Menschen gern zum Frühstück essen.
- Ugali na dagaa bedeutet in Deutsch Maisbrei mit Sardellen. Die Sardellen werden in Tomatensauce mit Gewürzen eingekocht.
- Ndizi nyama ist ein tansanischer Eintopf bestehend aus Kochbananen (ndizi) und Fleisch (nyama) mit verschiedenen Gewürzen und Kokosmilch.
Beliebte Gerichte in Kenia
- Mukimo heißt das kenianische Kartoffelpüree mit Rind und Gemüse
- Githeri ist ein traditionelles kenianisches Gericht aus Mais und anderen Hülsenfrüchten, wie Bohnen
- Maru Bhajia nennt sich ein beliebter kenianischer Snack aus dünngeschnittenen Kartoffeln, die mit reichlich Gewürzen und Mehl überzogen und anschließend frittiert werden.
- Mutura ist eine Ziegen-Blutwurst aus kleingehackten Innereien, die beim Nyama Choma auf den Grill kommt.
- Mbaazi Za Nazi sind Erbsen in Kokosmilch, ein beliebtes Frühstücksgericht an der Küste von Kenia. Dazu gibt es Chapati (dünnes Fladenbrot) oder Mandazi (Frühstücksdonut).
- Kuku Paka heißt das kenianische Kokosnuss-Hähnchen, als Beilage gibt es meist Reis.
- Mabuyu ist eine Süßigkeit, die aus den Samen der Baobabfrucht gewonnen wird.
- Karanga ist ein kenianisches Rindergulasch. Als Beilage eignen sich Chapati oder Ugali.
7. Herumreisen in Kenia und Tansania
Kenia ist das wirtschaftliche Powerhouse in Ostafrika. Viele internationale Unternehmen und Organisationen haben ihren Firmensitz in Nairobi. Dementsprechend gut ist die Infrastruktur des Landes ausgebaut. Es gibt eine große Auswahl an Verkehrsmitteln von Zug, Bus, Flugzeug oder Bahn. Überlandbusse fahren fast das ganze Land ab, während Matatus (Sammeltaxis) eine unterhaltsame Fortbewegungart in Mombasa und Nairobi sind. Eine Vielzahl an heimischer Airlines, wie SafariLink und Jambojet bieten Flugverbindungen zwischen Mombasa und Nairobi und zu anderen Reisezielen in Ostafrika.
Die nationale Infrastruktur in Tansania befindet sich noch im Aufbau. Vor allem ins Straßen- und Schienennetz wurde in den letzten Jahren mit Hilfe der Chinesen reichlich investiert. Noch sind die Straßenverhältnisse im Land recht unterschiedlich. Reisende sollten daher für Überlandfahrten mit Bus und Bahn ausreichend Zeit einplanen. Inlandsflüge mit beispielsweise Precision Air verbinden die wichtigsten touristischen Knotenpunkte, wie Dar es Salaam, Arusha und Sansibar.