Insel-Workshop: Kokosnussöl mit den Mamas of Zanzibar

Insel-Workshop: Kokosnussöl herstellen mit den Mamas of Zanzibar

Nur eine kurze Fahrt von Sansibar Stadt entfernt, im Ort Bububu, sind die Mamas of Zanzibar zu Hause. Diese engagierte Gruppe von Frauen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Besuchern der Insel einen Einblick hinter die Kulissen der Strände zu gewähren und ihnen so die reiche Kultur von Sansibar näherzubringen. Angespornt von meiner eigenen Neugier beschloss ich, sie zu besuchen und gemeinsam mit ihnen und meinen Mitreisenden unser erstes eigenes Kokosnussöl herzustellen.

Einkauf von Kokosnüssen und Holzkohle im traditionellen Sansibari-Look

Das Besondere an Maskats Konzept, der Gründerin von Mamas of Zanzibar, ist wohl, dass sie großen Wert auf Partizipation legt. Bei ihr wird nichts einfach vorgesetzt. Direkt nach unserer Ankunft schlüpften wir in typische Sansibar-Kleidung für Frauen, sogenannte Kangas, und begannen unsere Einkaufstour. „Kanga“ bedeutet auf Deutsch „Tuch“ oder „Stoff“ und ist ein traditionelles Kleidungsstück in vielen Teilen des Swahili-Sprachraums. Wir benötigten Holzkohle und Kokosnüsse für unser Vorhaben. Der Spaziergang durch Bububu bot uns einen kleinen Einblick in das Leben vor Ort.

Kokosnüsse knacken: Eine echte Kopfnuss

Wer traut sich als Erstes und macht es den geschickten Mamas nach, indem er den Kokosnüssen eins auf die Nuss gibt? Mit einem schweren Eisenwerkzeug werden die Nüsse in zwei Hälften geschlagen. Das Kokosnusswasser bietet eine willkommene Erfrischung bei über 30 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit – hallo, Regenzeit. Während alle sich als sehr geschickt erweisen und die Mamas begeistert sind, überwiegt bei mir die Angst. Ich fürchte, nicht die Nuss, sondern meine Hand zu treffen. Daher nehme ich kleinlaut die Hilfe der Mamas in Anspruch.

Ziegenbock in Aktion: So wird das Kokosnussfleisch herausgeholt

Also kein echter Ziegenbock, sondern sein holziger Verwandter – denn „Goat“ ist das Gerät, das zum Herausholen des Kokosnussfleisches verwendet wird. An einem hölzernen Hocker ist vorne ein spitzer und scharfer Schaber befestigt. Dieser wird in die halbe Kokosnuss geführt und die Nuss wird rhythmisch im Kreis gedreht, bis das gesamte Fleisch entfernt ist. Die Mamas benötigen dafür keine Minute, aber auch in unserer Gruppe zeigten sich einige Damen sehr talentiert. Doch wieder einmal nicht ich!

Der Schritt zur Kokosmilch: Nur eine weitere Zutat benötigt

Um Milch aus dem Kokosnussfleisch zu gewinnen, braucht es tatsächlich nur ein paar Schüsse Wasser. Hättest du das gedacht? Anschließend wird das Fleisch ausgewrungen, bis keine Tropfen mehr herauskommen. Dieser Prozess wird mehrmals wiederholt. Übrigens, endlich mal ein Schritt in der Herstellung, bei dem ich mich nicht wie der erste Mensch angestellt habe.

Plauderrunde beim Kochen: Von Kokosmilch zu Öl

Um dem kosmetischen Kokosnussöl später einen angenehmen Duft zu verleihen, begibt sich Maskat auf die Suche nach ein paar Jasminblättern. Diese werden gemeinsam mit der Kokosnussmilch in einem Tontopf kombiniert und langsam über einer offenen Feuerstelle zum Kochen gebracht. Während dieses Schritts heißt es warten und plaudern. Maskat teilt mit uns Geschichten aus dem Dorfleben, der Mamas sowie ihre persönlichen Erfahrungen als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Nach etwa 30-45 Minuten bleibt im Topf nur noch das Öl unserer Kokosnussmilch übrig.

Natürlich und Selbstgemacht: Unser Erstes Kokosnussöl ist fertig

Der Rest ist buchstäblich nur noch Kosmetik, denn das Kokosnussöl ist fertig und wird in dekorative Fläschchen abgefüllt. Dabei erfahren wir von einer unserer Mitreisenden, die mehrere Monate im Jahr auf Sansibar lebt, dass sie nichts anderes als Kokosnussöl auf ihre Haut aufträgt. Ungelogen, ihr Alter sieht man ihr nicht an.

Während unseres Aufenthalts auf Sansibar im heiligen Monat Ramadan konnten wir dieses Mal nicht die Signature-Erfahrung mit den Mamas ausprobieren – einen Tag mit ihnen auf dem Markt und beim Kochen traditioneller Swahili-Gerichte. Das wäre sicherlich eine ebenso bereichernde Erfahrung gewesen. Maskat bietet auch einen Kurs an, bei dem man sein eigenes Mitbringsel herstellen kann. Eine Übersicht über alle Kurse gibt es auf der Webseite von den Mamas of Zanzibar

Für diejenigen, die sich selbst einmal ausprobieren möchten, sei es im Kochen, Basteln oder Herstellen von Kokosnussöl, sind die Kurse auch als Teil meiner Rundreisen buchbar.

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Reiseberaterin und Inhaberin von safarizeit Erlebnisreisen, Stephanie Zemmrich

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