Der Tsavo-Nationalpark ist der größte in Kenia – ganze 15-mal so groß wie die Maasai Mara. Er besteht aus Tsavo Ost und Tsavo West, und viele fragen sich: Welcher ist besser? Die einfache Antwort: Beide! Warum sich ein Besuch in beiden Parks lohnt, habe ich für euch vor zwei Jahren herausgefunden – inklusive Lodge-Checks.
Tsavo Ost & Tsavo West – Zwei Parks, zwei Abenteuer
Weite Savannen, dichtes Buschland und Galeriewälder prägen Tsavo Ost, während Tsavo West mit grünen Oasen, hügeligem Terrain und faszinierenden Vulkanlandschaften beeindruckt. Zwei völlig unterschiedliche Parks – und genau das macht sie so spannend! Jeder Teil des Tsavo hat seine eigene Atmosphäre und verspricht unvergessliche Safari-Erlebnisse.
Tsavo Ost – Der Inbegriff von Safari-Romantik
Im Tsavo Ost Nationalpark kannst du während der Trockenzeit viele Tiere beobachten. Doch auch wir, die zu Beginn der großen Regenzeit kamen – die sich durch den Klimawandel kaum noch genau vorhersagen lässt – erlebten eine beeindruckende Tierwelt: Elefanten, Löwen, Giraffen, Zebras und verschiedene Gazellenarten. Schon direkt nach der Einfahrt in den Park begegneten uns Elefanten und Zebras.
Träumst du von offenen Landschaften, endlosen Savannen und echten Safari-Momenten? Dann ist Tsavo Ost genau der richtige Park!
Safari-Highlights in Tsavo Ost
Von den berühmten „roten Elefanten“, die sich mit eisenhaltigem Staub bedecken, über artenreiche Wasserlöcher bis hin zu den beeindruckenden Lugard Falls – Tsavo Ost bietet unvergessliche Erlebnisse. Entlang des Galana-Flusses versammeln sich große Tierherden, während Krokodile und Flusspferde im Wasser ruhen.
Mein persönliches Highlight? Morgens und abends am Wasserloch unserer Lodge zu sitzen und zuzusehen, wie die Elefanten die Bühne für ihr tägliches Bad betraten.
Safari-Tipp: Besonders in der Trockenzeit (Juni–Oktober & Januar–Februar) sammeln sich viele Tiere entlang des Flusses – ein idealer Zeitpunkt für Tierbeobachtungen!
Tsavo West – Abenteuerliche Landschaften & verborgene Schätze
Tsavo West wirkt im Vergleich zu den weiten Ebenen von Tsavo Ost wie eine Reise durch verschiedene Landschaften. Hügel, Wälder, Lavafelder und klare Quellen sorgen für eine abwechslungsreiche Kulisse. Doch die dichte Vegetation macht die Tierbeobachtung stellenweise schwieriger. Den Leoparden, der kurz vor unserer Ankunft über die Straße gelaufen sein soll, haben wir leider verpasst.
Safari-Highlights in Tsavo West
Tsavo West hat viel zu bieten. Besonders spannend war der etwa halbstündige Naturspaziergang mit einem Parkranger entlang der Mzima Springs – einer kleinen Oase mit klarem Wasser, in der Flusspferde und Krokodile leben.
Im Ngulia Rhino Sanctuary werden Spitzmaulnashörner geschützt – eine der letzten Chancen, diese bedrohten Tiere in freier Wildbahn zu sehen.
Dann gibt es noch die Shetani-Lavafelder („Shetani“ bedeutet Teufel auf Kiswahili), die an die vulkanische Vergangenheit der Region erinnern. Die raue, schwarze Landschaft mitten im Park wirkt fast, als wäre die Hölle an die Oberfläche gezaubert worden.
Und wenn das Wetter mitspielt, bietet sich von verschiedenen Aussichtspunkten – allen voran dem Poacher’s Lookout – ein spektakulärer Blick auf den Kilimanjaro, der über der Savanne aufragt.
Du merkst: In diesem Park stehen weniger die Tiere im Vordergrund, sondern die beeindruckende Natur Kenias.
Safari-Tipp: Tsavo West kannst du das ganze Jahr über besuchen, aber in der Trockenzeit sind die Chancen auf Tierbeobachtungen am besten.
Und nicht zu vergessen: Weniger Touristen, weniger Trubel
Im Vergleich zur touristisch beliebten Maasai Mara oder dem Amboseli-Nationalpark geht es in Tsavo Ost und West deutlich ruhiger zu. Weniger Safari-Fahrzeuge sorgen für eine entspannte Tierbeobachtung.
Nur einmal standen wir mit sechs anderen Fahrzeugen – bei einer Löwensichtung an einem Picknickplatz. Danach war an ein Picknick außerhalb des Autos erst mal nicht mehr zu denken.
Allerdings verteilen sich hier nicht nur die Fahrzeuge besser, sondern auch die Tiere. Die hohe Tierdichte der Maasai Mara erreicht Tsavo nicht, doch genau das macht den Reiz aus.
Unterkünfte in Tsavo West & Ost – Meine Erfahrungen
Von rustikal bis luxuriös, mitten in der Wildnis oder mit Pool – in Tsavo West und Ost gibt es viele Lodges und Camps. Ich habe vier von ihnen getestet und verrate dir, was top ist, wo es hakt und welche Unterkunft zu dir passt.
Sentrim Tsavo Lodge
Die Sentrim Safari Lodge liegt umzäunt mitten in der Natur und bietet Blick auf ein Wasserloch, an dem regelmäßig Wildtiere vorbeischauen.
Die Zeltzimmer sind einfach und etwas in die Jahre gekommen, verfügen aber über ein gemauertes Bad – völlig ausreichend zum Schlafen, denn die meiste Zeit verbringt man sowieso draußen. Es gibt einen Pool etwas abseits des Restaurants, den wir jedoch nicht genutzt haben.
Das freundliche Personal sorgt für eine entspannte Atmosphäre. Gleich nach unserer Ankunft wurden wir im Empfangsbereich mit einem Erfrischungssaft begrüßt.
Das Buffet fanden wir super! Es bietet eine Mischung aus kenianischen und internationalen Gerichten – wer Fine-Dining erwartet, ist hier allerdings falsch.
Unser Highlight: der Hochstand am Wasserloch und die Bar „Watering Hole“ – perfekt für ein kaltes kenianisches Bier zum Sonnenuntergang!
Satao Camp
Unser Besuch im Satao Camp war ein echtes Highlight! Die offene Anlage fügt sich gut in die Landschaft ein und bietet direkten Blick auf ein Wasserloch, an dem regelmäßig Elefanten, Giraffen und andere Wildtiere auftauchen.
Die geräumigen Safarizelte sorgen für echtes Busch-Feeling – mitten in der Natur, aber mit Komfort.Wir haben nur einen Rundgang gemacht und das Essen nicht getestet, aber das Outdoor-Setup fürs Mittagessen unter dem riesigen Tamarindbaum sah vielversprechend aus.
Das Personal war aufmerksam, und wir haben unseren Kaffee in der Lounge genossen. Wer etwas mehr Budget hat, ist hier genau richtig.
Severin Safari Lodge
Die Severin Safari Lodge bietet Naturerlebnis mit Komfort. Von den Zelt-Chalets mit Veranda hast du direkten Blick auf das Wasserloch, an dem regelmäßig Tiere auftauchen. Das Personal ist aufmerksam, und es werden verschiedene optionale Aktivitäten angeboten. Zur Begrüßung gab es einen erfrischenden Passionsfruchtsaft.
Die Sundowner-Drinks am Poacher’s Lookout wirkten auf uns etwas zu inszeniert – mit gedeckten Tischen und ohne Platz für unseren Safari-Guide. Eine einfache Decke, ein paar Snacks und ein kühles Bier hätten völlig gereicht.
Genau deshalb setzen meine kenianischen Partner, Laura und Moses, und ich bei unseren Safaris auf bodenständige Sundowners – ohne überflüssigen Schnickschnack, dafür mit dem Fokus auf das, was wirklich zählt: den Moment, die Natur und das pure Safari-Gefühl.
Abends gab es ein Menü mit internationalen Spezialitäten, morgens ein Frühstücksbuffet und für unterwegs eine Lunchbox. Eine gute Wahl für alle, die Wildnis und Komfort verbinden möchten.
Übrigens: Ein Pool ist auch dabei.
Ngulia Safari Lodge
Die Ngulia Safari Lodge ist eines der größten und günstigeren Hotels im Tsavo West Nationalpark. Wer eine kleine, intime Safari-Lodge sucht, ist hier falsch. Dafür überzeugt die Lodge mit ihrer Lage: direkt an einem Wasserloch und mit weitem Blick über das Ngulia Rhino Sanctuary.
Ja, die Anlage ist nicht mehr die neueste, und alles ist größer als in kleineren Safari-Camps. Aber die Aussicht und die Zimmerbalkone mit Blick auf das Wasserloch sind beeindruckend.
Das Essen haben wir nicht probiert, aber es wird hauptsächlich als Buffet serviert – mit kenianischen und internationalen Gerichten. Wir haben nur einen Rundgang gemacht, doch allein wegen der Lage lohnt sich ein Besuch.
Und klar, bei dieser Aussicht durfte ein Bier nicht fehlen – auch wenn es noch früh war.
Safari, Stadtleben & Strände
Von Nairobi oder Mombasa aus kannst du beide Parks problemlos kombinieren. Noch ein Tipp: Nimm den Amboseli-Nationalpark mit dazu und erlebe Elefanten vor der Kulisse des Kilimanjaro. Und zum Abschluss? Ein paar entspannte Tage an den Stränden von Watamu.
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